Klare Sache für deutsche Frauen
Eishockeyteam gewinnt drei Mal - In Mitterteich 4:1-Erfolg - Heike Paschke im Nationaltrikot
Mitterteich. (eg) Seine besten Spielerinnen konnte Trainer Peter Kathan zu Hause lassen. Trotzdem besiegte das deutsche Frauen-Eishockey-Nationalteam Tschechien drei Mal. Nach dem 6:2 in Selb und dem 3:2 in Crimmitschau setzten sich die Damen in Mitterteich am Sonntag mit 4:1 (2:0/0:1/2:0) gegen die Gäste durch. Knapp 500 Zuschauer in der Mitterteicher Eishalle sahen ein lebhaftes und kampfbetontes Spiel. Bereits in der vierten Minute brachte Anja Scheytt die deutschen Frauen in Führung. "Wir haben stark begonnen, aber auch schwach aufgehört", kommentierte Kathan die ersten 20 Minuten. Scheytt erhöhte zwar nach 7:23 Minuten auf 2:0, von den Deutschen war ab da nicht mehr viel zu sehen.
Nach dem Wechsel trumpften die Tschechen auf. "Die hatten eine starke Phase und wir haben wenig gemacht", erkannte auch der Bundestrainer. Torhüterin Susanne Seesle musste sich mehrmals strecken, um ihren Kasten sauber zu halten. "Eine starke Leistung", lobte Kathan. Seine Mädchen hatten Gelegenheit genug, den Vorsprung auszubauen. Getroffen haben sie aber nicht. Schießen stehe in nächster Zeit ganz oben auf dem Trainingsplan, meinte der Trainer. Die Tschechinnen nutzten ihre Chance und kamen mit der Pausensirene durch Katerina Fachsova zum Anschlusstreffer.
Das letzte Drittel war noch keine 15 Sekunden alt, als Sara Seiler das deutsche Team mit 3:1 in Führung brachte. Christina Oswald setzte in der 49. Minute mit dem 4:1 den Schlusspunkt. Der Kräfteverschleiß nach den drei Spielen habe sich bemerkbar gemacht, erklärte Kathan die anschließende Zurückhaltung seines Teams. "Bei so einer Spielweise haben wir gegen Kanada oder die USA keine Chancen." Die jungen Spielerinnen hätten noch keine Stabilität. Es fehle an Ausdauer und Kraft. Auf beides müsse in den nächsten Wochen verstärkt das Augenmerk gelegt werden.
Trotz allem war der 55-Jährige zufrieden. "Wir haben deutlich gewonnen. Auf dieser Leistung können wir aufbauen. Und wir haben gute Leute in der Hinterhand." So hofft Kathan bei der WM im April in Schweden, dass sich sein Team behauptet und vielleicht sogar in der nationalen Wertung um einen Platz auf Rang fünf verbessert. Auftrieb dürfte auch die erst kürzlich erreichte Qualifikation für die Olympischen Spiele 2006 in Turin sein. "Das Frauen-Eishockey ist im Kommen", ist Kathan sicher.
Bei den drei Länderspielen gegen Tschechien kam erstmals die Mitterteicherin Heike Paschke zum Einsatz. "Sie hat gut gespielt", lobte Kathan das Nachwuchstalent. Für die 17-Jährige war es "einfach wunderschön." Die anfängliche Aufregung habe sich bald gelegt. "Im Nationaltrikot zu spielen ist sicher super, aber Leistung muss man in jedem Trikot bringen", sagte Paschke. Ihr Wunsch: "Wenigstens ein Stammplatz im B-Team."
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